Spirochäten-Nachweis
In dem Video sehen Sie ziemlich in der Mitte einen "sich windenden Wurm". Dabei handelt es sich um einen Spirochät mit der typischen spiralförmigen Bewegung. Mit dem letzten Ende "hängt" er noch im roten Blutkörperchen fest, welches er verlässt. Es gibt viele Arten von Spirochäten, aber hierzulande handelt es sich meist um Borrelien. Ein vorangegangener Zeckenstich kann die Diagnose erhärten. Die kleinen sich bewegenden "Punkte" sind Symbionten, die physiologisch sind, also in unserem Blut vorkommen sollten.
Borrelien in der Dunkelfeldmikroskopie
Auch für mich als Arzt stellte die nicht eindeutige Labordiagnostik ein gravierendes Problem dar. Ich suchte deshalb nach besseren Möglichkeiten der Diagnostik und stieß dabei auf die Dunkelfeldmikroskopie. Da Borrelien sich spiralförmig bewegen, sind sie im Dunkelfeldmikroskop leicht zu erkennen. Je nach Stadien und Milieu, indem sie sich bewegen können sie aber auch andere Form und Beweglichkeit annehmen. Vor allem unterscheiden sie sich gut von anderen Bakterienformen. Die Dunkelfeldmikroskopie ist eine spezielle Form der Mikroskopie zur Beurteilung des Blutes und der darin enthaltenen Bakterien bei 1000-facher Vergrößerung. Nur hochwertige Mikroskope werden den Ansprüchen gerecht. Nun mag vielleicht die Frage entstehen, ob ich denn bei diesen Beobachtungen sicher sei, dass es sich um Borrelien handelt. Die Antwort heißt: „Nein“!
Wir können mit der Dunkelfeldmikroskopie nicht speziell Borrelien diagnostizieren, jedoch Spirochäten. Borrelien gehören zur Gattung der Spirochäten. Es gibt eine große Anzahl von Spirochäten deren bekanntester Vertreter der Erreger der Syphilis ist. Spirochäten im Blut stellen meiner Ansicht nach immer ein Problem für den Patienten dar. In Europa handelt es sich in der Regel um Borrelien, wenn wir Spirochäten diagnostizieren. In den Tropen hingegen kann es sich um ganz andere Arten von Spirochäten handeln. Spirochäten und damit auch die Borrelien zeigen in der Dunkelfeldmikroskopie noch ein anderes entscheidendes Merkmal. Da sie sich ja intrazellulärer aufhalten, findet man sie zunächst nicht bei der Betrachtung des Blutes. Frühestens nach 6 Stunden treten sie aus den roten Blutkörperchen heraus. Nach meiner Erfahrung ist es deutlich sicherer, die Probe nach 24 und 48 Stunden zu untersuchen, da dann die ausgewanderten Spirochäten deutlich zu erkennen ist.
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