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Schwermetallbelastung – mein Thema?

Um es gleich vorweg zu nehmen: erst der Labortest kann klären, ob Sie betroffen sind. Ist die Belastung gering, so seien Sie glücklich. Sollten aber hohe Werte nachgewiesen werden, so besteht ein erhebliches Risiko für chronische Erkrankungen. Bevor ernsthafte Erkrankungen auftreten, kommt es häufig zu chronischer Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Leistungsabfall.

 

Einführung in die Problematik

Eine Patientin aus Nordwales war ein Schlüsselerlebnis für mich. Als 64 jährige hatte Sie recherchiert und begab sich 2013 in die Klink, in der ich damals als leitender Arzt arbeitete. Sie hatte bereits ihre Stellung im Vorstand eines Konzerns 1989 aufgegeben, weil sie sich durch ein chronisches Erschöpfungssyndrom arbeitsunfähig fühlte. Seit dieser Zeit fuhr sie 2x/Jahr in die Uniklinik London. Hier wurde die Diagnose „chronisches Erschöpfungssyndrom“ gestellt. Genau genommen handelt es sich dabei um keine Diagnose, sondern um ein Symptomenkomplex und es wäre die Aufgabe gewesen, herauszufinden, was hinter der Symptomatik steckt. Später wurde in der Uniklinik die Diagnose „Osteoporose“ hinzugefügt ohne tiefergehende Diagnostik. Erst als eine Schilddrüsenüberfunktion radioaktiv behandelt werden sollte, suchte die Patientin nach neuen diagnostischen Methoden außerhalb ihres Landes. Ich erhielt reichlich Vorbefunde ohne klare Diagnose. Als sie in unserer Klinik ankam, startete ich unverzüglich die Diagnostik: Hormone,Vitalstoffe, Labor auf Nitrostress und Mitochondrienleistung sowie Schwermetalle. Zunächst fielen niedrige Östradiol- und Progesteronwerte auf, was bei dem Alter der Patientin aber nicht ungewöhnlich ist. Das DHEA, welches hauptsächlich in der Nebenniere gebildet wird, war allerdings unterhalb der Nachweisgrenze der labortechnischen Möglichkeit und somit sehr niedrig. Das konnte wiederum nicht altersbedingt erklärt werden, denn ein solcher Abfall nach der Menopause ist nicht normal. Schließlich kam der Schwermetallbefund und zeigte eine deutliche Erhöhung der Bleikonzentration. Blei stand offensichtlich hinter der Symptomatik, denn im Volksmund wird nicht grundlos von „bleierner Müdigkeit“ gesprochen.  Blei legt die Zellfunktionen lahm und damit auch die hormonproduzierenden Organe. Als eine Art Stressreaktion kann es zur Schilddrüsenüberfunktion kommen, welcher dann oft eine Unterfunktion folgt. Damit war auch der geringe DHEA-Wert erklärbar. DHEA ist ein Powerhormon und das Blei verursacht die Erschöpfung nicht nur über die direkte Wirkung in allen Körperzellen, sondern auch über Störungen der hormonproduzierenden Organe und Neurotransmitter. Bevor ein niedriger DHEA-Wert auffällig wird, sind andere Nebennierenhormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortison schon weit vorher verringert. Auch diese Störung führt zu einer massiven Schwäche.  Diese Hormone können bestimmt werden, aber aufwändiger und kostenintensiver. Um den Geldbeutel meiner Patientin nicht überzustrapazieren, verzichtete ich darauf. Als Pragmatiker versuche ich auch diagnostisch möglichst effektiv und kostensparend vorzugehen, denn Patienten müssen sich die Diagnostik und Therapie auch leisten können. Natürlich können andere Therapeuten Schrotschussdiagnostik betreiben und behaupten, dass sie mehr machen als ich. Für mich stellt sich aber in erster Linie die Frage der Notwendigkeit im Zusammenhang mit dem Erreichen des Zieles nach dem Leitsatz „so viel wie notwendig und Vermeidung teurer und überflüssiger Diagnostik“.

Leider konnte sich die Patientin keinen längeren Aufenthalt in Deutschland leisten. Ich gab ihr die Anleitung zur Chelattherapie mit auf den Weg. Sie fand in Großbritannien jedoch keinen Arzt, der die Therapie machen wollte. Anstatt dessen suchten sie us-amerikanische Veröffentlichungen heraus, die auf die Gefahr der Chelattherapie hinwiesen. In Deutschland haben wir eine lange Tradition in der Schwermetallausleitung und die vielleicht auch gut gemeinten Ratschläge jenseits des Ärmelkanals zeugten lediglich von Unerfahrenheit und Theoretisieren auf diesem Gebiet. Der wichtige Chelatbildner DMPS ist in Großbritannien und USA noch nicht einmal zugelassen.

Die Untersuchungsergebnisse meiner Patienten sprechen für sich. Bei Deutschen finden sich gelegentlich hohe Blei- und Quecksilberbelastungen. Erheblich höhere Belastungen fand ich bei Patienten aus China, Thailand, Kambodscha, Südafrika und Angola. Hier waren auch andere Schwermetallbelastungen nachweisbar wie z.B. Aluminium, welches bei Deutschen in der Regel nicht erhöht ist. Aber selbst bei den relativ geringen Belastungen der deutschen Patienten kam es durch Chelattherapie (Schwermetallausleitung) häufig zu einer Zunahme der Leistungsfähigkeit und Besserung von Symptomen, wie Migräne oder Kopfschmerzen.

Das giftigste nicht radioaktive Metall ist Quecksilber. Eine Quelle dafür ist das Zahnfüllmaterial Amalgam. Es ist ein praktisches, billiges und ein mechanisch gut belastbares Füllmaterial. Deshalb wird es auch massenhaft bei Karies verwendet. Leider ist es so giftig, dass entnommenes Amalgam nicht einmal über das normale Abwasser in den Zahnarztpraxen entsorgt werden darf. Es gilt als giftiger Sondermüll! Seit dem 1.7.18 ist die EU-Quecksilberverordnung in Kraft getreten. Seither darf Amalgam bei Schwangeren, Stillenden oder Kindern unter 15 Jahren nur noch in medizinisch begründeten Ausnahmefällen zur Anwendung kommen. Was ist denn eine Verordnung wert, die die Vergiftung der restlichen Bevölkerung zulässt? Vielleicht bin ich mit der Frage etwas vorschnell? Wird Quecksilber denn wirklich als Gift eingestuft?

Lesen wir doch die Auszüge einer Fortbildungsplattform für Zahnärzte „zm-online“ vom 29.6.18:

…Die Diskussion über die Verwendung von Amalgam in der zahnärztlichen Füllungstherapie wird seit einigen Jahren immer wieder geführt. Dabei gilt Amalgam nach wie vor als einer der am besten erforschten Werkstoffe in der Füllungstherapie weltweit. Trotz der immer wieder aufkommenden Diskussion über angebliche Gefährdungen des Patienten durch Dentalamalgam besteht auch nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand „kein begründeter Verdacht dafür, dass ordnungsgemäß gelegte Amalgamfüllungen negative Auswirkungen auf die Gesundheit des zahnärztlichen Patienten haben“ [BfArM, 2005].

 

EU-Quecksilber-Verordnung

Neben rein medizinischen Aspekten sind bei der Verwendung von Dentalamalgam jedoch auch Umweltbelange zu berücksichtigen. Die Vereinten Nationen haben sich im Jahr 2013 im sogenannten Minamata-Übereinkommen darauf verständigt, die Emission von Quecksilber in die Umwelt so weit wie möglich einzudämmen. Die Inhalte dieses Abkommens hat das Europäische Parlament im Mai 2017 in der „Verordnung über Quecksilber“ übernommen. Neben Vorgaben zur allgemeinen Eindämmung von Quecksilberemissionen beinhaltet die Verordnung auch Regelungen, die speziell Dentalamalgam betreffen. Einige Regelungen werden in Deutschland bereits seit Langem umgesetzt. So sieht die Verordnung die verpflichtende Nutzung von Amalgamabscheidern ab Januar 2019 vor….

Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, besteht eine Gefährdung der Umwelt durch Quecksilberemission, aber die Implantation bei über 14 jährigen und nicht schwangeren oder  stillenden Patienten ist unbedenklich laut Urteil unserer zuständigen Zulassungsbundesbehörde BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte).

Dr. med. Joachim Mutter hat zum Thema Umweltbelastungen und Schwermetalle sehr umfangreich recherchiert und in seinem spannenden Buch „LASS DICH NICHT VERGIFTEN“ eine großartige Zusammenfassung mit Behandlungsoptionen geschaffen. Persönlich habe ich ihm viel zu verdanken, da die Entgiftung ein schwieriges Thema ist und er mich bei der Ausarbeitung eines Vortrages unterstützt hat. Ich werde deshalb immer wieder über Fakten aus seinem Buch schreiben und diese Textstellen mit einem „M“ für Dr. Mutter kennzeichnen.

So berichtet er über die Tübinger Amalgamstudie und beschreibt, dass die Hälfte der 20 000 Teilnehmer so viel Amalgam im Speichel hatte, dass die in Deutschland geltenden Grenzwerte für Trinkwasser mehrfach überschritten wurden. Eine finnische Arbeitsgruppe wies 2002 bei 20% der Teilnehmer so hohe Quecksilberwerte im Speichel nach, dass sie über den geltenden Werten für Abwasser lagen. (M)

Wie bereits beschrieben ist Quecksilber das giftigste nicht radioaktive Element. Von 6 000 000 bekannten Stoffen gilt es als das Sechsgiftigste. Es wirkt 10 mal zerstörerischer auf Nervenzellen als Blei und 3 mal stärker als Arsen oder Cadmium. Amalgam wird als hochgiftiger Sondermüll eingestuft, sobald es sich außerhalb des menschlichen Mundes befindet. Im Gegensatz zu den anderen genannten Giften kann Quecksilber schon bei Raumtemperatur verdampfen. Unser Körper nimmt die hochgiftigen Dämpfe über die Lunge auf, sie können aber auch Haut und Schleimhäute durchdringen und gelangt von den Nervenendigungen im Mundbereich und Nasen-Rachen-Raum sowie vom Riechnerv über die Nervenbahnen direkt ins Gehirn. (M)

Generell sind die Quecksilberdämpfe die große Gefahr. Das Schlucken von reinem Quecksilber ist relativ ungefährlich. Es ist mir relativ unverständlich, wieso vor der LED-Ära quecksilberhaltige Glühbirnen zugelassen werden konnten. Ein versehentliches  Zerbrechen im Raum führt zur Quecksilbervergiftung.

Die Halbwertzeit für Quecksilber im Gehirn beträgt 30 Jahre. Das bedeutet, dass es 30 Jahre dauert, bis das Gift im Gehirn zur Hälfte abgebaut wird, aber nur, wenn in dieser Zeit kein neues Quecksilber aufgenommen wird. In-Vitro-Untersuchungen (außerhalb des Körpers) ergaben, dass schon extrem niedrige Quecksilberkonzentrationen die Nervenzellen massiv schädigen (in einem Versuch 0,02 ng/g, in einem anderen 36 ng/g). Diese Konzentrationen sind über 1000fach bzw. fast 10 fach geringer als die Mittelwerte, die man in Gehirnproben verstorbener Amalgamträger nachweisen konnte.(M)

Sind wir in unserem Land durch die Gesetzgebung, das BfArM und die geltenden Grenzwerte geschützt?

Anhand von Studien an Quecksilberdampf ausgesetzten Goldminenarbeitern auf den Phillippinen konnte gezeigt werden, dass diese trotz klinischer Zeichen (Symptome) der Quecksilbervergiftung die in Deutschland geltenden Grenzwerte für Quecksilber im Urin, Blut oder Haar zu einem Großteil unterschritten. Ihre Messwerte würden demnach hierzulande als „nicht quecksilbervergiftet“ gelten und die Männer würden kein Geld von der Berufsgenossenschaft erhalten. (M)

Ich glaube, die Frage ist beantwortet. Grenzwerte werden in unserem Land offenbar nach Haushaltslage festgelegt. Ein Zusammenhang chronischer Erkrankungen wie beispielsweise Krebs, Parkinson und Demenz kann immer bestritten werden, da niemand ein Interesse daran hat, eine Studie zu finanzieren, die dies belegen könnte. So kann selbst bei einem hochgradig schwermetallvergifteten Patienten, der einen Krebs entwickelt der Zusammenhang geleugnet werden. Eine saubere Studie wäre auch gar nicht möglich, da ja stets multiple Belastungen vorliegen und nicht nachgewiesen werden kann, welches der Schwermetalle denn nun für die Entstehung der Krebserkrankung ursächlich ist. Eine äußerst bequeme Ausgangslage für den Gesetzgeber!

Für die Quecksilberaufnahme in der Allgemeinbevölkerung spielen v.a. Ernährung und Amalgamfüllungen eine Rolle. Die Aufnahme aus der Nahrung beträgt in Deutschland und den USA etwa 6 µg/Tag; in Schweden etwa 8 µg/d und in Japan etwa 18 µg/Tag. Die Aufnahme aus Amalgamfüllungen beträgt je nach Zahl und Qualität bei 0,5 bis 15 µg/Tag. Meine zahlreichen Messreihen ergaben, dass in der Tat die Quecksilber- und generell die Schwermetallbelastung in Asien viel höher ist als bei uns. In Asien werden doch deutlich mehr Schwermetalle über die Nahrung aufgenommen und zusätzlich über belastete Atemluft. Die Wahl des Speisefisches ist auch ausschlaggebend für die Aufnahme. So ist Thunfisch mit ca. 1000 mcg/kg quecksilberbelastet und die heimische Forelle mit ca. 40 mcg/kg. Vollkornbrot enthält ca. 25 mcg/kg und Weißbrot und Schweinefleisch ca. 15 mcg/kg  Quecksilber. Daran sehen wir, das Quecksilber überall verbreitet ist, auch auf den Feldern und in den relativ sauberen Bächen.

 

Nun ist Quecksilber, wie schon erwähnt, nicht die einzige Belastung.  Schon die 1959  von Dr. Alter Blumer et Dr. Elmar Cranton gestartete 18 jährige Studie bestätigte die Gefahr der Bleiemission.

1958 Gemeinde Netstal (Schweiz): Hausarzt Dr. Blumer registrierte bei steigendem Verkehrsaufkommen zunehmend Beschwerden in der Gemeinde, besonders bei Bewohnern der Durchgangsstrasse: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Nervenbeschwerden, Magendarmbeschwerden, Wesensveränderungen, Depression. Sein Verdacht: Ursache liegt bei den Autoabgasen. Damals passierten den Ort  4000 KFZ/Tag mit bleihaltigem Benzin mit einer Steigerung auf 8000 KFZ/Tag bis 1968.

Studie :

Start einer 18jährigen Beobachtungsstudie ab 1959:

Von 231 Testpersonen starben 31 (17 m, 14 f) an bösartigen Tumoren. 28 der 31 Probanden hatten 10 J. oder länger an der Hauptstr. gewohnt und die meisten waren fast ständig in ihren Häusern. Dr. Blumer behandelte alle, die einwilligten, mit EDTA als Chelattherapie. 30 von 172 starben aus der Gruppe der nicht mit EDTA Behandelten (17,4%). 1 von 59 starb aus der Gruppe der EDTA Behandelten (1,7%). Ergebnis: 10fach höhere Krebssterblichkeit ohne EDTA-Behandlung (P=0,002).

Damit war auch die Schädlichkeit von Blei erwiesen sowie die hohe Effektivität der Chelattherapie. Und wir erinnern uns: Quecksilber ist deutlich gefährlicher als Blei.

Die Grenzwerte für Schwermetallbelastungen sind deutlich zu hoch. Sie richten sich teilweise nach der Durchschnittsbelastung der bereits belasteten Bevölkerung. Vor 10 000 Jahren waren sicherlich die Werte unterhalb der Nachbarkeitsgrenze.

Ein interessantes Ergebnis lieferte die Universität Cambridge: untersucht wurde der Bohrkern eines Waliser Gletschers auf Blei. Dies gab Aufschluss über die Emission über mehrere Jahrhunderte. Auffällige Abweichung: 1349-1353 Bleikonzentration unter der Nachweisgrenze. Warum war kein Blei in diesen 4 Jahren nachweisbar? Antwort von Harvard Historikern: Pestpandemie mit der Folge, dass ca. 30-50% der Europäer starben. Offenbar waren auch Minenarbeiter der Bleigruben in England und im Harz betroffen. Chroniken, und Steuerbücher belegen, dass die Bleiförderung und –verarbeitung in diesem Zeitraum vollständig zum Erliegen kam.

Fazit der Studie: auch die vorindustrielle Bleikonzentration war menschengemacht und Grenzwerte für Blei sollten vor diesem Hintergrund überdacht werden.

Für mich genügt es als Hinweis, dass die Grenzwerte sämtlicher Schwermetalle überdacht werden sollten.

 

Quecksilber wurde früher Impfstoffen beigemischt. Diese Produktionen werden heute nur noch an die Entwicklungsländer geliefert. Hierzulande wird jetzt stattdessen Aluminium zugesetzt. Das ist aber auch nicht besser, da Aluminium das im Körper bereits vorhandene Quecksilber vierfach giftiger macht (M). Außerdem wird Aluminium mit der Entstehung des Brustkrebses in Verbindung gebracht. Es gibt viele weitere Schwermetalle, die nicht in unseren Körper gehören. Grundsätzlich wirkt nicht nur ein bestimmtes Schwermetall schädlich, sondern die Summe.

 

Die Test-Verfahren

Die Schwermetall-Konzentrationen lassen sich leicht mit dem Schwermetalltest ermitteln. Bezüglich des Testverfahrens gibt es die unterschiedlichsten Behauptungen. Einige Therapeuten lassen eine Blutprobe analysieren. Das Ergebnis ist nicht repräsentativ, denn Schwermetalle befinden sich häufig im Interstitium, dem Zwischenzellraum und in den Zellen. Durch einen Cheatbildner wie DMPS lassen sich die Metalle aus dem Zwischenzellraum mobilisieren und dann im Urin nachweisen. Die in den Zellen gebundenen Metalle lassen sich nicht direkt nachweisen. Physiologisch besteht aber immer ein gewisses Gleichgewicht zwischen den Konzentrationen innerhalb und außerhalb der Zellen. Deshalb lässt sich auch die Konzentration in den Zellen relativ gut einschätzen. Manche propagieren die Haaranlyse. Die Untersuchung ist durch Belastungen, die von außen an das Haar herangetragen werden, störanfällig und ist nach der Meinung von Dr. Mutter und meiner Meinung nicht geeignet, um die gesamten gespeicherten Schwermetalle einzuschätzen. Es gibt außerdem eine Reihe von Scanverfahren. Da wird z.B. eine Meßsonde an der Handoberfläche gelegt und ein PC ermittelt sehr schnell die vermeintliche Belastung mit einzelnen Schwermetallen. Ein Kollege sagte dazu mal, dass die Messungen reproduzierbar seien, also bei wiederholten Messungen die gleichen Ergebnisse erscheinen, aber niemand wisse, was da eigentlich gemessen würde. Auch Dr. Mutter äußerte sich skeptisch, als ich bei ihm nachfragte. Ich testete ein solches Gerät. Die gleichzeitigen Laboranalysen stimmten oft nicht mit den Scan-Ergebnissen überein. Deshalb gehe ich nach wie vor den konservativen Weg des Labortests.

Das Procedere ist einfach. Dem Patienten wird nach Entleerung der Harnblase 1 Amp. DMPS gespritzt. Dann trinkt er 1-2 Gläser Wasser und nach ein bis zwei Stunden entnimmt der Patient eine Urinprobe, in der Regel bereits zu Hause. Die Probe geht über den Postversand zum Labor zur Analyse. Anschließend können die Ergebnisse besprochen werden. Bestimmt werden 37 Metalle: Silber, Aluminium, Arsen, Gold, Bor, Barium, Beryllium, Cadmium, Cobalt, Chrom, Cäsium, Kupfer, Eisen, Gallium, Gadolinium, Germanium, Quecksilber, Indium, Iridium, Lithium, Mangan, Molybdän, Nickel, Blei, Palladium, Platin, Antimon, Selen, Zinn, Strontium, Titan, Thallium, Uran, Vanadium, Wolfram, Zinn, Zirkonium.

Manche favorisieren den Urintest vor und nach Gabe des Chelatbildners. So kann man sehen, wie sich die Werte von der ersten zur zweiten Probe verschlechtern.  Das habe ich früher auch getan, aber mit zunehmender Erfahrung fragte ich mich, was es dem Patienten für einen Vorteil einräumt. Letztendlich wird die Untersuchung nur doppelt so teuer. Der Preis pro Analyse liegt bei ca. 130,-€. Hinzukommen einmalig 18,-€  für das DMPS.

Es ist sinnvoller, das Geld für den 2. Test nach mehreren Chelatsitzungen zu sparen, um die Entgiftung zu überprüfen. Dann gibt es noch die Diskussion um den geeigneten Chelatbildner für den Test. DMPS bindet alle Schwermetalle relativ gut. Nur für Blei und Aluminium gibt es Geeignetere. Wenn man allerdings Erfahrungen mit dem DMPS-Test gesammelt hat, ist es nicht so wichtig, ob etwas weniger Blei und Aluinium angezeigt wird. Wichtig ist, dass diese Metalle durch DMPS nachweisbar werden und man dann die Werte durch die Erfahrung richtig einschätzen kann, auch wenn sie durch andere Chelatbildner höher ausfallen würden. Einige wählen EDTA als Testsubstanz. Dadurch wird in erster Linie Blei gebunden. Die anderen Schwermetalle sind dann schlechter nachweisbar.

 

Erhöhte Schwermetallwerte- Hintergründe zur Entgiftung

Bei erhöhten Werten ist die Ausleitung mit Chelatinfusionen sinnvoll. Je nach Belastung ist die Wahl des richtigen Chelatbildners wichtig. In aller Regel starte ich mit DMPS. Mit EDTA sollte man nicht beginnen, wenn erhöhte Quecksilberwerte nachgewiesen wurden. EDTA kann dann Quecksilber in die Zellen verschieben (M). Manche empfehlen zusätzlich Alphaliponsäure, weil es zellgängig ist und Schwermetalle aus der Zelle zum DMPS transportieren kann. Stimmt zwar, aber diese Empfehlung zeugt meiner Meinung nach von mangelnden biochemischen und physiologischen Verständnis: bevor Alphaliponsäure in die Zelle gelangt, verbindet es sich sicherlich mit Schwermetallen außerhalb der Zelle und schleppt diese in die Zelle. Eine Bindungskapazität für Schwermetalle in der Zelle besteht dann nicht mehr, denn es ist ja bereits besetzt. Im günstigsten Fall nimmt Alphaliponsäure das Schwermetall auch wieder aus der Zelle heraus, aber dann ist nichts gewonnen. Da Alphaliponsäure in der Zelle aber auch andere Verbindungen eingeht, verliert es sicherlich Schwermetalle in der Zelle. Das ist problematisch. Deshalb wende ich Alphaliponsäure nur an, wenn Schwermetalle außerhalb der Zelle ausreichend abgetragen wurden. Bei Chelatbildnern ist es nicht besser als bei Container-Frachtern. Auch sie verlieren zuweilen einen Teil Ihrer Ladung beim Transport. Wir weisen zwar im Urin die ausgeschiedenen Schwermetalle nach, aber das heißt nicht, dass die Chelatbildner alles im Urin abliefern. Auf dem Weg verlieren sie Schwermetalle, die dann irgendwo abgelagert werden. Vor allem Schwermetalle die über den Darm ausgeschieden werden sollen, können im hohen Maße durch die Darmwand wieder in den Körper gelangen. Um diese unbeabsichtigten Wege zu minimieren sollten zusätzliche Substanzen wie z.B. Chlorella gegeben werden. Auch sollten mit Mitteln der Homöopathie und der Kräutermedizin die Entgiftungsorgane Nieren und Leber unterstützt werden. Bei Beachtung all der Maßnahmen kann eine effektive Entgiftung nachgewiesen werden, die auch zur Besserung des Wohlbefindens führt. Ich war selbst überrascht, als ich eine junge vor allem quecksilberbelastete Frau aus Angola 3 Wochen lang mit ChelatInfusionen behandelte. Am Ende der Therapie fühlte Sie sich nicht nur viel leistungsfähiger und besser, sondern Ihr Gesichtsausdruck wirkte deutlich energiegeladener und schöner.

 

Symptome und Krankheiten, die mit Schwermetallbelastungen in Verbindung gebracht werden:

Blutarmut, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose,  Bluthochdruck, Haarausfall, Atemwegerkrankungen, Gelenkschmerzen, Hauterkrankungen wie Depigmentierung, Hyperkeratose, Neurodermitis, Psoriasis, Nagelveränderungen, Arteriosklerose, Herzrhythmusstörungen, Immundefizite und Infektanfälligkeit, Osteoporose, Lebererkrankungen, neurologische Symptome wie Parästhesien (Taubheit), Ataxie (Gangunsicherheit), Sprachstörungen, Hör- und Sehstörungen, Lähmungen, Magen-Darmbeschwerden, Nierenschäden, psychische Auffälligkeiten (Stimmungsschwankungen, Nervosität, Depressionen, Angstzustände, Verhaltensauffälligkeiten, Konzentrationsstörungen , Vergesslichkeit, Demenz), psychomotorische Defizite (Lese-, Schreibschwäche), Hyperaktivität, Kopfschmerzen, Migräne, M. Parkinson, Fibromyalgie, Unfruchtbarkeit (nicht nur bei Eisbären).

 

Die Japaner verweigern mittlerweile die Abnahme von Walfleisch, weil es schwermetallverseucht ist.

Fällt uns da nichts auf? Die Ursache für massenhaft angeschwemmte Wale, die meist verenden, ist wahrscheinlich leicht eruierbar. Lärm von Schiffen und Bohrtürmen beeinflusst sicherlich auch die Orientierungssinne der Meeressäuger, wie immer behauptet wird, aber ist das wirklich der Hauptgrund? Ist eine schwermetallbedingte Demenz, die zur Orientierungslosigkeit der Wale führen könnte, nicht viel wahrscheinlicher? Dies scheint mir offensichtlich, wenn Tiere, die wieder aufs Meer hinausgeschleppt werden, nichts Besseres zu tun haben, als geradewegs wieder den alten verhängnisvollen Kurs auf Land einzuschlagen. Selbst das Kurzzeitgedächtnis scheint massiv beeinträchtigt zu sein. Denn dumm sind Wale von Natur aus nicht. Warum ist noch keiner unser Wissenschaftler dieser Frage nachgegangen?

Das praktische Vorgehen bei der Entgiftung:

Es muss geprüft werden, ob der Patient noch Schwermetallquellen wie z.B. Amalgam in sich trägt. Die Entfernung durch einen erfahrenen Zahnarzt mit entsprechenden Absaugvorrichtungen ist in jedem Fall sinnvoll, um die Quelle der Vergiftung zu entfernen. Aber wenn sich die Patienten dies nicht leisten können, ist die Ausleitung dennoch sinnvoll, um die Konzentration zu verringern.

Zur Therapie erhält der Patient eine Anleitung, vor allem zur Einnahme der notwendigen Nahrungsergänzungen und pflanzlichen Mittel zur Unterstützung des Entgiftungsprocedere.  Es ist nicht so wichtig, in welchen Abständen die Ausleitungen erfolgen. Jede Chelatinfusion befördert Schwermetalle heraus. Ein zu eifriges Vorgehen kann den Patienten zu stark belasten. Auch die guten Metalle werden zum geringen Anteil ausgeschwemmt. Deshalb ist es wichtig, die Mineralien und vor allem das Eisen zwischendurch zu überprüfen, damit ein drohender Mangel rechtzeitig erkannt wird. Routinemäßig ist jede 2. Infusion eine Maßnahme zum Auffüllen der Spurenelemente. Bei diesem Vorgehen können selbst bei schwierigen Patienten Nebenwirkungen weitgehend vermieden werden.

 

Nach einer Chelatserie mit ausreichendem Rückgang der Belastung kann dann eine Pause gemacht werden. Nach 6 Monaten sollte dann noch einmal ein Test gemacht werden. In der Regel werden wieder höhere Werte gefunden. Das ist zumeist dadurch bedingt, dass Schwermetalle aus den Zellen heraus gedriftet sind und jetzt vom Chelatbildner wieder erfasst werden. Auch eine Neuvergiftung, z.B. durch noch vorhandenes Amalgam spielt beim Anstieg der Konzentration eine Rolle. Jetzt sollten wieder ein paar Infusionen erfolgen bis die Werte wieder ausreichend reduziert sind.  Entgiftung ist immer ein längerer Prozess, ebenso wie die Vergiftung.

Am Ende gewinnt der Patient die Vitalität und Leistungsfähigkeit, die er schon als vergessen glaubte.

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