top of page

Herzbeutel- oder -muskelentzündung

​

 

Herzbeutelentzündung (Pericarditis)

​

Das Pericard (Herzbeutel) umgibt wie ein Sack das gesamte Herz. Damit es nicht zu Reibungen zwischen dem Herzen und dem Herzbeutel kommt, umgibt das Herz einen schmalen Flüssigkeitssaum. Durch Entzündungen kann es im Herzbeutel zu Flüssigkeitsabsonderungen kommen, die die Flüssigkeitsschicht immer dicker machen und das Herz in seiner Bewegung einschränken. Die Entzündung kann auch auf dem Herzmuskel übergreifen und eine gleichzeitige Myokarditis (Herzmuskelentzündung) auslösen. Ursachen lassen sich in 50 % der Fälle nicht finden. Ansonsten kann die Perikarditis durch Viren und Bakterien und seltener durch Tuberkulose ausgelöst werden. Auch ein Herzinfarkt oder eine primäre Herzmuskelentzündung können zur Beteiligung des Herzbeutels in Form der Perikarditis führen. Selten wird die Perikarditis auch durch Nierenversagen, Herzoperationen, Rheumatische Erkrankungen, Bestrahlungen, Autoimmunerkrankungen, Parasiten, bestimmte Medikamente oder Krebs ausgelöst. Herz-OP´s sind nicht an der Tagesordnung. Deshalb ist die op-bedingte Pericarditis selten. Aus meiner Zeit in der Kardiologie kann ich jedoch sicher sagen, dass nach operativen Eingriffen am Herzen der Herzbeutelerguss relativ häufig ist. Das lässt sich jedoch gut medikamentös behandeln. Es war fast nie notwendig, den Erguss mit einer Spritze abzusaugen.

​

Die Symptome sind Brustschmerz, Fieber, Schwitzen und Leistungseinbuße. Es treten aber nicht immer alle Symptome auf. Diagnostische Hinweise ergeben sich durch das Abhören mit dem Stethoskop und eventuell durch das EKG. Gut diagnostizieren lässt sich die Störung durch das Herz-Ultraschall. Der Erguss kann millimetergenau ausgemessen werden. Laborchemisch sind in der Regel die Entzündungswerte erhöht. Die Therapie richtet sich vor allem nach der Ursache der Perikarditis. Außerdem können antientzündliche Maßnahmen sinnvoll sein. Alle möglichen Therapieformen zu beschreiben, sprengt an dieser Stelle den Rahmen. Therapien müssen für den Patienten individuell geplant werden, nachdem die Ursache festgestellt wurde.

​

​

Herzmuskelentzündung (Myocarditis)

​

Die Myokarditis wird hierzulande in der Regel durch Viren ausgelöst. In Südamerika können bestimmte Parasiten die Entzündung verursachen. Es gibt auch andere Ursachen wie Borreliose und bestimmte Medikamente (Psychopharmaka wie Lithium oder Chemotherapeutika). Seltene Autoimmunerkrankungen oder die Riesenzell-Myokarditis spielen zahlenmäßig eine untergeordnete Rolle. Die häufigsten Herzmuskelentzündungen habe ich während oder nach grippalen Infekten beobachtet. Das sind banale Infekte, die nicht als gefährlich gelten, aber bei einigen Patienten eben zu den genannten Komplikationen führen. Niemand kann sagen, warum das so ist. Aber wir wissen wenig über die Funktion des Immunsystems und warum es bei einzelnen zu unerwarteten Reaktionen kommt. Der entzündete Herzmuskel führt zu einer Herzmuskelschwäche und verminderten Pumpleistung. Deshalb fallen die Betroffenen auch nicht durch "Herzschmerzen" auf, sondern durch Luftnot, insbesondere bei Belastung. Ich verstehe nicht, warum die Herzmuskelentzündung so häufig übersehen wird. Anhand der auffälligen Luftnot wird doch schnell der Verdacht geweckt. Eine Patientin, die mit der Symptomatik mich im Notdienst aufsuchte, war zuvor beim Lungenfacharzt gewesen. Sie brachte zwei verschiedene Dosiererosole gegen Asthma mit, die ihr verschrieben worden waren. Allein die Art der Luftnot ergab bei mir schon den Verdacht auf eine Herzschwäche. Grundsätzlich lassen sich drei Arten der Luftnot relativ leicht unterscheiden. Der Asthmatiker kann schwer ausatmen und verengt beim ausatmen die Lippen, um sie als „Lippenbremse" zu nutzen, was bei Asthma in der Regel hilfreich ist. Dann gibt es die meist weiblichen Patienten, die mit großen ängstlichen Augen erscheinen und sagen, dass sie keine Luft bekämen. Dabei atmen sie schnell und häufig. Das kennzeichnet das psychosomatisch ausgelöste Phänomen der Hyperventilation. Patienten mit Herzschwäche atmen auch häufiger aber schon von der Blickdiagnose lässt sich das Problem von den anderen beiden Arten der Atemstörung leicht unterscheiden. Das Abhören mit dem Stethoskop bringt schnell zusätzliche Sicherheit. Gelegentlich berichten die Patienten auch über Herzrhythmusstörungen. Ich habe mir jedoch noch eine sehr einfache und zuverlässige Diagnostik angeeignet: Die Diagnostik exjuvantibus. D. h., wenn ein bestimmtes Medikament zur Besserung führt, lässt es auf die Diagnose schließen, weil es nur bei dieser Diagnose wirksam ist. So spritzte ich der Patientin, die die Mittel gegen Asthma erhalten hatte, Furosemid 40, ein Entwässerungsmittel, welches das Herz rasch entlastet. Nach 20 Minuten untersuchte ich die Patientin erneut und die Atemnot war weitgehend verschwunden. Das ist in dieser Konstellation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Beweis für das Vorliegen einer Herzmuskelentzündung zu werten, sofern das EKG keine andere Ursache erkennen lässt. Allerdings habe ich auch einen jungen Mann mit Myokarditis im Notdienst aufgenommen, der im EKG das gleiche Bild zeigte wie bei einem Vorderwandinfarkt. Es fehlten allerdings die Schmerzen und bei einem 20-jährigen ist ein Herzinfarkt auch unwahrscheinlich. Deshalb habe ich  die Diagnose Herzmuskelentzündung zurecht gestellt. Es ist übrigens kein Problem, wenn das Furosemid irrtümlich einem gesunden gespritzt wird. Allenfalls muss er vielleicht etwas mehr Wasser lassen als gewöhnlich, aber selbst dies ist gering ausgeprägt, weil die wassertreibende Wirkung vor allem Herzpatienten mit Ödemen in den Beinen und in der Lunge betrifft. Es sind also keine problematischen Nebenwirkungen bei Gesunden zu erwarten. Das Krankheitsbild erfordert absolute körperliche Schonung. Belastungen können lebensgefährlich sein, da sie u.a. Herzkammerflimmern auslösen können. Diese Komplikation mit dem plötzlichen Herztod ist die häufigste Todesursache im Leistungssport, da Leistungssportler in der Regel auf Ihr körperliches Training nicht verzichten wollen. Es ist auch eine häufige Todesursache bei Kindern und Jugendlichen. Auch Covid-19 kann eine Herzmuskelentzündung auslösen. Die Schonung ist auch deshalb notwendig, damit verhindert wird, dass die Myokarditis in eine chronisch fortschreitende Dilatative Cardiomyopathie (fortschreitende Herzschwäche mit Herzvergrößerung) übergeht.

​

​

Therapie

​

In der Schulmedizin werden Maßnahmen zur Entlastung des Herzens eingeleitet, zum Beispiel mit harntreibenden Mitteln wie Furosemid. Für mich ist es aus naturheilkundliche Sicht wichtig, dass Krankheitsbild umfassender zu behandeln. Auch wenn die Myokarditis erst nach dem grippalen Infekt auftritt, können immer noch Viren an dem Problem schuld sein, wie es unter anderem bei COVID-19 nachgewiesen wurde. Deshalb ist eine Infusionstherapie mit Vitamin C und verschiedenen homöopathischen Komplexmitteln wichtig, weil sie antiviral wirken durch die Verbesserung des Immunsystems. Eine Hochdosis Ozontherapie vermag Bakterien und Viren direkt abzutöten. Dies wurde  in Italien bei der Behandlung von 36 Covid-19 Fällen gezeigt. Alle litten unter Lungenbeteiligung mit Atemnot. Alle 36 wurden mit Hochdosis Ozon behandelt. 35 von 36 Patienten erholten sich rasch. Nur ein Patient musste intubiert werden. Es gibt auch Zellsubstanzen, die vom Herzen eines Jungtieres stammen und über die Apotheke hergestellt werden können. Diese können ebenfalls zur Unterstützung des Herzens injiziert werden.

​

bottom of page